Zu den Risikofaktoren für Inkontinenz zählen fortschreitendes Alter, Übergewicht, angeborene Bindegewebsschwäche sowie schwere körperliche Arbeit. Bei Frauen spielen auch die Anzahl der Schwangerschaften und vaginalen Geburten eine Rolle. Diese Faktoren strapazieren und schädigen die Beckenbodenmuskulatur, die für den zuverlässigen Verschluss der Körperöffnungen verantwortlich ist. Männer kommen zwar meist erst später mit dem Thema in Kontakt, ab dem Alter von etwa 75 Jahren tritt bei ihnen Inkontinenz aber genauso häufig auf wie bei Frauen. Besonders nach einer Prostataoperation (Prostatektomie) steigt bei Männern das Risiko für Inkontinenz, da die Beckenbodenmuskulatur und die Nerven beeinträchtigt werden können.
Inkontinenz kann verschiedene Formen annehmen, darunter Dranginkontinenz, Stressinkontinenz und Mischinkontinenz. Häufig empfehlen Ärzte bei Inkontinenz zunächst Beckenbodentraining, da es eine effektive, nicht-invasive Methode ist, um die Beckenbodenmuskulatur zu stärken und die Blasenkontrolle zu verbessern. Diese Form des Trainings kann in vielen Fällen helfen, Symptome wie Stressinkontinenz oder Dranginkontinenz zu lindern. Beckenbodentraining ist oft die bevorzugte Therapie, weil es ohne Medikamente oder invasive Eingriffe auskommt und das Risiko von Nebenwirkungen minimiert. Erst wenn diese Massnahme nicht ausreichend wirkt, werden andere Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen.