Das Beckenbodentraining mit dem Alonea PelvicTool erfolgt im Sitzen. Das gepolsterte Sitzkissen wird auf einen stabilen, flachen Hocker gelegt. In das Sitzkissen wird der Sensortube eingelegt und durch kurzes Drücken aktiviert – dabei verbindet er sich via Bluetooth automatisch mit der PelvicTool-App auf dem Smartphone oder Tablet.
Der Sensortube liegt beim Sitzen direkt am Damm (Perineum) an – dem Bereich zwischen After und Vagina bzw. Penisansatz. In diesem Bereich verlaufen zentrale Beckenbodenmuskeln wie zum Beispiel die wichtigen Schliessmuskeln dicht unter der Haut. Beim Anspannen erzeugt die Muskulatur einen messbaren Druck, der vom Sensor erfasst und in Echtzeit an die PelvicTool-App auf dem Handy oder Tablet übertragen wird.
Der Sensortube misst feinste Druckveränderungen, die durch das Anspannen und Entspannen der Beckenbodenmuskulatur entstehen, und wandelt sie in ein schwaches elektrisches Signal (Bluetooth Low Energy) um – ähnlich wie bei einem Kopfhörer, gesundheitlich unbedenklich.
Die PelvicTool-App erfasst dieses elektrische Signal und stellt diese Aktivität grafisch dar, sodass der Trainingsfortschritt unmittelbar sichtbar wird. Das ermöglicht ein gezieltes, bewusstes Ansteuern der Muskulatur. Wenn man die Beckenbodenmuskeln anspannt, ziehen sie sich zusammen, werden kürzer, dicker und härter und erzeugen Druck – genau diesen Druck misst das PelvicTool. Die Messung erfolgt vollständig nicht-invasiv: Kleidung bleibt an, keine Sonde muss eingeführt werden. Haut, Kleidung und Gewebe dämpfen das Signal nur geringfügig.
Zwar sind alle Beckenbodenmuskeln funktionell verbunden, doch misst das PelvicTool primär die Wirkung der wichtigen Schliessmuskeln bzw. der Muskeln im Perineumbereich.
Wie jeder Skelettmuskel werden auch die Beckenbodenmuskeln durch gezielte, häufig wiederholte Bewegungen (=Training) elastischer, kräftiger, schneller, ausdauernder und sie lassen sich kontrollierter aktivieren. Der Beckenbodentrainer PelvicTool unterstützt diesen neuromuskulären Trainings-Prozess, indem er anzeigt, dass die richtigen Muskeln gespannt und entspannt werden. Die Anregung der Muskeln erfolgt intrinsisch, d.h. durch den Nutzer selbst.
Die Erfahrung zeigt: Nach wenigen Trainingssitzungen lernen die meisten Nutzer sehr schnell, sich auf die richtigen Muskeln zu konzentrieren. Das Feedback auf dem Display des Handys oder Tablets macht Fortschritte sofort sichtbar – das motiviert und verbessert die Trainingseffizienz. Und – auch mit Störeffekten funktioniert das Training. Es ist einfach und alltagstauglich.
Warum zeigt das Gerät auch andere Bewegungen an? Und warum funktioniert und wirkt das Training gleichwohl?
Der Beckenboden bildet ein Netz von funktionell und nervlich miteinander verbundenen Muskeln. Eine isolierte Ansteuerung einzelner Muskelgruppen – etwa nur der Schliessmuskeln oder z.B. des levator ani Muskels – ist kaum möglich, da sie überwiegend über dieselben Nervenbahnen kontrolliert werden. Auch Bewegungen der Beine, des Oberkörpers, der Atmung etc. beeinflussen den Beckenboden. Der Beckenboden ist nicht isoliert.
Aus diesem Grunde zeigt das Alonea PelvicTool nicht nur die Beckenboden-Muskelanspannung, sondern auch Bewegungen von z.B. Gesäss, Oberschenkeln oder des Oberkörpers. Typisch ist das Neigen nach vorne, wobei die Schamlippen bzw. der Penisansatz stärker auf den Sensortube drücken. Auch Husten, Niesen, Atmen führt zu Ausschlägen auf dem Display. Es ist grundsätzlich nicht möglich, all die Störeinflüsse durch Halterungen oder Ähnliches zu eliminieren. Aber sie können reduziert werden: Durch aufrechtes, ruhiges Sitzen und das Feedback-Verfahren.
Das Echtzeit-Biofeedback hilft dabei, diese Bewegungen und Störungen zu erkennen und durch «gelerntes Stillsitzen» bewusst zu reduzieren – genau das ist der Schlüssel für ein effektives und weitgehend «isoliertes» Beckenbodentraining.
Trainingseffekt trotz Störungen: Die Wirkung auf die Beckenbodenmuskeln (Kräftigung, Elastizität, neuromuskuläre Kontrolle) erfolgt in jedem Falle, selbst wenn Sie sprechen oder sich bewegen etc. Die Anzeige wird dann allerdings vermischt mit Störeffekten, was aber das eigentliche Training nur wenig beeinflusst.
Einzig bei Vergleichsmessungen und für gezielte messtechnische Untersuchungen, bei denen z.B. die Kraft der Muskulatur, die Schnelligkeit der Anspannung und Entspannung etc. bestimmt werden, müssen die Haltung und das Stillsitzen komplett überwacht werden.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://alonea.ch/de/beckenboden-trainieren-pelvictool/